Der Zelebrationsaltar und die Vierung

Das nebenstehende Bild zeigt den Zelebrationsaltar in der Nacht der Christmette. So wie dieser Altar sich heute in der Vierung zeigt, wurde er am 13. Mai 1990 von Bischof Franz Kardinal Hengsbach geweiht. Der Altartisch aus Sandstein wurde geschaffen von dem Steinmetz Eugen Kalenborn, Essen, nach einem Entwurf des Architekten und damaligen Dom- und Diözesanbaumeisters des Bistums Essen, Dr. Heinz Dohmen.

In ihn integriert ist der Hauptaufbau des Vorgängeraltars, eine massive Bronzearbeit in allen Zierstücken und hinzugehörenden Symbolen und mit einigen als Schmuckstücke eingesetzten Bergkristallen, die im Jahre 1967 von dem Künstler Karl Franke aus Meerbusch-Strümp geschaffen worden war. Auf der Vorderseite ist ein junger Mann zu sehen, der auf der eigenen Schulter Kleinholz auf den Berg trägt, zu seiner Seite ist schon angedeutet ein Widder im Gestrüpp. Wir kennen dieses alte Vorbild Christi, der selbst das Holz des Kreuzes auf den Berg seines Opfertodes trägt. Es ist Isaak aus der Geschichte des Alten Bundes, da Abraham, sein Vater, zur letzten Glaubenshingabe seiner Gottesliebe bereit ist. Und dieses kleine Bild weist hin auf die größere und wichtigere Darstellung. Da ist nun der Herr selbst, der den Kreuzesopfertod für uns gestorben, aber nun schon auferstanden, uns seine Teilnahme am Erlösungstod und an der Herrlichkeit darbietet in der Brotreichung. Christus zwischen den Emmausjüngern, ihnen seine Hände der Liebeshingabe reichend, Zeichen dessen, was wir selbst an diesem Altar immer wieder in wunderbarer Weise erleben dürfen. Beide Details sowie die Bronzearbeiten der Seiten und der Altarrückseite sind im Folgenden dargestellt:

 

Die nebenstehende Szene „Darstellung Jesu im Tempel“ lässt offen, ob es sich bei den Personen neben Jesus um seine Eltern Maria und Joseph handelt, oder ob die Prophetin Hanna (Lk 2,36-38) und der greise Simeon (Lk 2,25-35) gemeint sind.

Die im Altar beigesetzten Reliquien entstammen dem Hochaltar: Reliquien des hl. Märtyrers Paulinus von Trier, der hl. Märtyrerin Ursula und ihrer Gefährtinnen und des hl. Märtyrers Gereon.
 
 

Ebenfalls von dem Künstler Karl Franke wurde im Jahre 1969 das über dem Zelebrationsaltar hängende Kreuz geschaffen. Franke wollte nicht den leidenden, sterbenden Heiland darzustellen, wie wir es meist gewohnt sind, sondern ein österliches Kreuz der Verklärung und Auferstehung schaffen. Alles Leidende verwandelt in Freude. Das Kreuz selbst ist mit Bergkristallen geschmückt, die Leidenswerkzeuge im Hintergrund des Auferstandenen umgewandelt in Lichtpunkte, der Herr selbst in seiner leiblichen Gestalt ins Verklärtsein entrückt, die Wunden als leuchtende Kristalle gezeichnet.

 
Den Abschluss der Vierung gegenüber dem Chorraum bildeten in der Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Kommunionbänke. Sie waren aus Holz geschnitzt, wie man auf einem alten Foto noch erkennen kann. Diese geschnitzten Elemente sind zum Teil noch vorhanden und wurden in die Kirchenbänke der ersten Reihe integriert. Hier abgebildet sind die Holzschnitzarbeiten mit den Motiven Löwe, Pelikan, Phönix und Lamm, bei denen es sich um alte Christussymbole handelt.

 

An den Vierungssäulen lenken auf der linken Seite die Jugendpatrone, der hl. Aloysius (Jungen) und die hl. Agnes (Mädchen) die Blicke auf sich und mahnen zu einem verantwortungsvollen Jugendleben als sicherstem Unterbau für eine glückbringende Zukunft. Die rechten Vierungssäulen werden belebt durch Statuen des hl. Franziskus (von Assisi) und der hl. Barbara.

An der rechten, südwestlichen Vierrungssäule steht sein einigen Jahren ein altes holzgeschnitztes Pult mit dem Evangeliar. Das Pult stammt noch aus der Bauzeit der Kirche und ist für etliche Jahre nach dem Konzil als Ambo genutz worden, nachdem die Kanzel entfernt worden war.

Das (neu-)gotische Kreuzrippengewölbe über der Vierung mit der dezenten farblichen Gestaltung der Rippen kommt seit der Innenrenovierung der Kirche Anfang 2013 wieder sehr schön zur Geltung.

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